Die Hoffnungen auf einen möglichen Aufstieg dürften sich für die Anhänger der Paladins nach den ersten beiden Spielen erheblich getrübt haben. Nach der deutlichen 25:49-Niederlage in Minden setzte es am Samstag vor 800 Zuschauern im Walder Stadion eine knappe 28:31-Heimniederlage gegen Münster Phoenix. Cheftrainer Alexander Thomas brachte es auf den Punkt: „Das war einfach unnötig. Wir haben viel zu viele vermeidbare Fehler gemacht und Münster immer wieder im Spiel gehalten. Dass es knapp werden würde, wussten wir vorher, aber den Sieg haben wir uns heute selber weggenommen“, so sein Kommentar nach den Viertelergebnissen von 0:0, 12:14, 16:7 und 0:10.
Besonders das erste Viertel dürfte die Solinger Fans enttäuscht haben. Die Gäste, ein Zusammenschluss aus den Mammuts und Blackhawks, dominierten die ersten zwölf Minuten und arbeiteten sich mit langen Angriffen nach vorne. Ein verfehlter Field-Goal-Versuch und eine vielversprechende Situation nahe der Endzone blieben jedoch zunächst ohne zählbaren Erfolg. Erst zu Beginn des zweiten Viertels ging Münster mit 7:0 in Führung – begünstigt durch einige Unachtsamkeiten der Defensive der Paladins.
Die Offensive der Hausherren hingegen kam zunächst kaum in Schwung. Quarterback Kai Rosin und seine Mitspieler hatten in den ersten Minuten des Spiels kaum Ballbesitz, ihre wenigen Aktionen verpufften wirkungslos. Erst eine spektakuläre Szene von Reginald Whitfield sorgte für Aufregung auf der Haupttribüne, als er einen Pass abfing und über das gesamte Feld bis in die Endzone sprintete – doch die Schiedsrichter hatten zuvor eine Regelwidrigkeit erkannt, sodass der Jubel vergebens war.
Nach und nach fanden die Solinger besser ins Spiel. Eine starke Defensivaktion von Kee Whetzel brachte Ballbesitz, den Rosin mit einem schönen Pass zum 6:7 (PAT fail) nutzte – vollendet durch Tom van Duijn, der etatmäßige Quarterback sprang für den gesperrten Thilo Lindenberg ein. Münster konterte umgehend und stellte den alten Abstand zum 6:14 wieder her, doch nun zeigte sich auch die Solinger Offensive verbessert. Devin Briscoe ebnete mit einem kraftvollen Lauf den Weg zum nächsten Touchdown, den Cedric Picard vollendete 12:14 (PAT fail).
Das Spiel nahm weiter an Intensität zu. Begleitet von einer Unterbrechung – ein Spieler hatte sich die Schulter ausgekugelt – lieferten sich beide Teams ein packendes Duell. Mit Touchdowns von u.a. Kobe Miranda sowie erfolgreichen Zusatzpunkten von Briscoe und Miranda erarbeiteten sich die Paladins sogar eine zwischenzeitliche Führung.
Doch die Gäste blieben im letzten Quarter allerdings nervenstark. Mit dem Ausgleich zum 28:28 war die Partie wieder offen. Münster nutzte die sich bietende Chance jedoch eiskalt aus und ging mit einem Field Goal zum 28:31 in Führung. Die Paladins kamen noch zu einem letzten Angriff, doch scheiterten in der entscheidenden Phase. „Wir sind die Favoritenrolle nun endgültig los. Wer weiß, wozu das gut ist. Die Regionalliga ist leistungsmäßig sehr nah zusammengerückt und jedes Spiel wird ein neuer Kampf werden“, bilanzierte Pressesprecher Jens Merten.
Nach zwei Niederlagen in Serie stehen die Paladins vor einer schwierigen Saison. Besonders brisant: Am 31. Mai wartet mit den Bielefeld Bulldogs der aktuelle Spitzenreiter – eine echte Bewährungsprobe.
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Foto: Frank Reimann; lichtschaffen.de