Die Solingen Paladins kehren mit einer 49:25 Niederlage nach Hause zurück
Mit großer Spannung fieberten die über 150 angereisten Solinger Fans dem Anpfiff im Mindener Weserstadion entgegen. Die gastgebenden Wolves hatten zuvor voller Zuversicht verkündet, als Aufsteiger direkt den nächsten Aufstieg in die GFL2 ins Visier zu nehmen. Für dieses Ziel wurde vor Saisonbeginn eine stattliche Anzahl von Importspieler aus Amerika, Australien und Europa verpflichtet. Den Solinger Coaches um Alexander Thomas war schon im Vorfeld klar, dass ihnen an diesem Tage kein normaler „Aufsteiger“ gegenüberstehen würde.
„Insbesondere Quarterback Zach Cavanaugh konnte dem Spiel drei Quarter lang seinen Stempel aufdrücken. Ihn haben wir leider bis zur Mitte der zweiten Halbzeit nicht unter Kontrolle bringen können. Wir wussten, dass Minden zurecht als einer der Favoriten gehandelt wurde, insofern wurden wir heute nicht überrascht. Das war insgesamt ein Spiel auf sehr hohem Niveau. Jetzt müssen wir aus den gemachten Fehlern lernen und uns auf die nächsten Gegner konzentrieren. Die Regionalliga ist leistungsmäßig enger zusammengerückt und noch wissen wir nicht, wo wir wirklich stehen“, so Pressesprecher Jens Merten nach dem Schlusspfiff.
Bei sommerlichen Temperaturen fing das Spiel vor 700 Zuschauern im Mindener Weserstadionmit Abstimmungsproblemen auf beiden Seiten an. Eine Solinger Unkonzentriertheit beim Puntreturn vor der eigenen Endzone führte dann zu den ersten Punkten für Minden. Das 8:0 war dabei jedoch nicht der einzige Tiefschlag. Linebacker Kee Whetzel verletzte sich bei der Aktion schwer und schied mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung für den weiteren Spielverlauf aus. „Das hat uns mächtig getroffen, denn Kee ist das Herz unserer Defense. Ihn schon nach nur wenigen Minuten ersetzen zu müssen, war praktisch unmöglich. Aber die Gesundheit unserer Spieler geht immer vor“, beschreibt Headcoach Alexander Thomas die Situation. Die Paladinsschienen den Schock gut verdaut zu haben, als Devin Briscoe direkt im nächsten Spielzug den Ball über 90 Yards zum 8:8 in die Endzone der Mindener trug (Conversion Tom Van Duijn). Es folgte ein munterer Schlagabtausch der Offensiv-Reihen. Dem 15:8 durch Minden folgte ein Solinger Fieldgoal zum 15:11 (Thilo Lindenberg). Das 22:11 beantwortete Geburtstagskind Van Duijn durch eine Reihe guter Pässe auf Noah Robach sowie starke Läufe durch Runningback Cedric Picard, der sich mit Briscoe hervorragend ergänzte. Am Ende stand das 22:17 durch Thilo Lindenberg nach einem schönen Van Duijn-Pass in die Endzone (PAT fail). Kurz vor dem Pausentee schlug dann jedoch Minden zweimal eiskalt zu und zog zum 36:17 Halbzeitstand davon.
Die zweite Halbzeit begann so, wie die erste aufgehört hatte. Nach nur wenigen Sekunden fielen die nächsten Punkte für den Aufsteiger zum 43:17. „Kurz nach der Pause war die Messe eigentlich schon fast gelesen, aber das Team hat Moral gezeigt und sich noch einmal aufgebäumt. Insofern hat diese Niederlage, die natürlich wirklich weh tut, dennoch etwas Gutes. Die Jungs stehen auch in schlechten Zeiten eng beieinander“, schildert Vorstandsmitglied Markus Jantke seine Eindrücke.
Auf dem Feld übernahm nun Kai Rosin die Zügel in der Offense und machte seinen Job erstklassig. Ein schöner Mix aus kurzen Pässen und kraftvollen Läufen führte die Paladins bis an die Endzone der Wolves, brachte letzten Endes jedoch keine Punkte. Die Verteidigung von Defensive-Coordinator Andreas Oelker hatte nun bessere Rezepte gefunden und konnte Minden mehrfach stoppen, sodass auch die Wolves erfolglos blieben. Im letzten Quarter erzielten dann allerdings die Gastgeber erst noch das 49:17, bevor Kobe Miranda einen Rosin-Pass zum finalen 49:25 in die Endzone tragen konnte (Conversion Briscoe).
Stimmen zum Spiel
Alexander Thomas, Headcoach: „Nach so einer Niederlage kann man nicht zufrieden sein. Insbesondere wenn man sieht, wie wir uns durch viele vermeidbare Strafen immer wieder in schwierige Situationen gebracht haben. Der frühe Ausfall von Kee Whetzel hat uns extrem hartgetroffen und Minden hat das eiskalt ausgenutzt. Wir werden das Spiel jetzt auswerten und an den Fehlern arbeiten. Ab jetzt dürfen wir uns keine Schwächen mehr erlauben, wenn wir dieChance auf den oberen Tabellenbereich erhalten wollen. Aber ich bin optimistisch, dass wir diese Erfahrung heute gut verarbeiten werden.“
Jens Merten, Pressesprecher: „Wir haben heute zwei sehr starke Teams gesehen. Minden ist allerdings wirtschaftlich schon jetzt auf einem so hohem Niveau, dass sie sich durch Qualität und Quantität der verpflichteten Spieler noch einmal deutlich vom normalen Regio-Level abheben. So viele Spieler mit zum Teil langjähriger GFL-Erfahrung sieht man in unserer Liga nicht so häufig und sie machen dann eben auch den Unterschied aus. Wir richten jetzt den Blick auf unser nächstes Spiel zu Hause gegen Münster. Danach werden wir sehen, wo die Reise für uns in diesem Jahr wirklich hingeht.“
Link: https://afcvnrw.de/ergebnisse/tabellen/
Wir danken den Minden Wolves für das faire Spiel und wünschen allen Verletzten gute Besserung.
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Foto: Marc Junge